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BADESTUBE
Gesellschaftlicher
Mittelpunkt
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Ersterwähnungen zur Kamenzer Badestube finden sich in Geschichtsakten des Stadtarchives und reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück.
Eine Badeordnung von 1658 und viele interessante Einträge in der Stadtchronik bezeugen ein vielseitiges, geselliges Leben sowie zahlreiche bauliche Veränderungen.
Neben der medizinischen Grundversorgung und Reinigungszeremonien sorgten die Anwesenheit von Handwerkern und Künstlern dafür, dass die Baderei ein gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt war.
1824 wurde das Barmherzigkeitsstift in unmittelbarer Nähe errichtet, welches die medizinische Betreuung von Alten und Kranken übernahm und damit die Nutzung der Badestube allmählich ablöste.
Eine weitere Besonderheit ist, dass der Medizinalrat Gustav Heinrich Warnatz (1810–1872) als Sohn von Johann Heinrich Warnatz, Kamenzer Stadtchirurg im Barmherzigkeitsstift, in diesem Haus aufwuchs. Nach seiner Ausbildung bei Friedrich August von Ammon wurde er später ein bekannter Augenarzt.
Dr. Warnatz wirkte an der Chirurgisch- Medizinischen Akademie in Dresden und an der Königlich-Sächsischen Blindenanstalt. Er machte sich verdient um die Bekämpfung der Colera-Epidemie in Dresden 1866.
Die Baderei war auch Schnapsbrennerei und ist zuletzt als Gaststätte bekannt, die bis in die 1950er Jahre existierte. Seitdem erlebten die Räumlichkeiten nur sporadische Nutzungen, aber keine grundlegenden Erhaltungsmaßnahmen mehr.
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